Regenschirme

Eine himmlische Erfindung!

Grau, nass, schmuddelig: Wenn es im Herbst nieselt, platscht und pladdert, schützt uns ein Regenschirm. Dabei hat der alles andere als eine verregnete Vergangenheit …

Text: Lisa Duhm

Die Geschichte des Regenschirms fängt sonnig an – oder sagen wir: mindestens heiter bis wolkig. Denn der Regenschirm begann seine „Karriere“ als Sonnenschirm. So trug vor 2650 Jahren einer der mächtigsten Männer der Welt, König Assurbanipal, Herrscher über das Assyrische Reich, bei Fahrten auf dem Streitwagen einen mit Seide bespannten Schirm bei sich. Er sollte ihn vor der Sonne und den mächtigen Göttern schützen. Der edle Schattenspender war ein Zeichen seiner Macht.

Erst viiiiiieeeeel später, um das Jahr 1750, wurde der Schirm auch als Regenschutz populär. Der Engländer Jonas Hanway traute sich als erster Mann, einen Regenschirm auf den Straßen Londons zu tragen. Galt der Schirm zuvor noch als weiblicher Mode-Gag, trugen ihn nun bald auch Männer mit sich herum. Und so trat der Regenschirm, wie wir ihn heute kennen, seinen Siegeszug in Europa an. Dabei waren Schirme zunächst noch ein teurer Spaß: Sie wurden in Handarbeit als Einzelstücke gefertigt. Erst vor rund 40 Jahren änderte sich das, seit sie billig und in Massen in China hergestellt werden. Das Ärgerliche: Viele Modelle sind instabil und halten nur ein paar Schauer aus. Dann landen sie verbogen in der Tonne. Geht das nicht anders? Diese Frage stellte sich auch Gerwin Hoogendoorn aus Delft in den Niederlanden und erfand einen unkaputtbaren Regenschirm. Warum der sturmsicher ist? Lest selbst, in unserem Interview.

INTERVIEW

Absolut sturmsicher!

Gerwin Hoogendoorn hat einen Regenschirm erfunden, der auch im stärksten Sturm nicht kaputtgeht

GEOlino: Was hat Sie auf die Idee gebracht, einen sturmfesten Regenschirm zu erfinden?

Gerwin Hoogendoorn: Ganz einfach: Ich war richtig wütend auf meinen Regenschirm. Denn es war der dritte, der mir innerhalb einer Woche kaputtging. Da wusste ich, das kann ich besser machen!

Wie genau erfindet man einen neuen Regenschirm?

Zuerst sammelte ich tagelang kaputte Regenschirme. Ich wollte wissen, wo die Schwachstellen lagen. Dann baute ich ein paar Prototypen und testete sie im Windkanal. Ich fand heraus: Die Form ist entscheidend. Am Ende kam der neue Schirm dabei heraus. Er ist vorn kurz und hinten lang geschnitten und bietet dem Wind wenig Angriffsfläche. So ist er absolut sturmsicher.

Wofür braucht man einen neuen Schirm, wo es doch schon so viele gibt?

Ein „Senz-Schirm“ geht nicht kaputt. Der hält jeden
Sturm aus, weil er Streben aus bruchfestem Fiberglas
hat. Deshalb kann man ihn viel länger benutzen als normale Schirme. Das ist gut für die Umwelt.

Text zur Verfügung gestellt von GEOlino